Mit dem Wechsel von der Kita in die Schule musste Melina viele Gewohnheiten und Sicherheiten hinter sich lassen. Selbstständigkeit ist ein großes Thema. Dazu gehörte für Melina auch das Finden neuer Freunde, denn aus ihrer Kita kam keiner mit auf ihre Grundschule. Oft erzählte Melina, wie traurig sie darüber sei. So luden wir “ihre Mädels” kurz vor Schulbeginn noch mal zu einer Übernachtungsparty zu uns ein. Wir wollen zwar in Kontakt bleiben, aber das wird im Alltag mit neuen Strukturen vielleicht nicht mehr so einfach machbar.
Melina ging bereits die letzten 1 1/2 Wochen in den Ferien in den Hort. Eine Sache, die ich sehr empfehlen kann. Die Kinder können so schon mal das Hortgebäude, den Schulhof, die Toiletten, Erzieher und erste Abläufe kennenlernen. Und natürlich kann sie auch mit den ersten Kindern und neuen Schulkameraden spielen. Denn mit der offiziellen Einschulung kommt noch genug Neues: Schulgebäude, Lehrer, Stundenplan.
Melina hatte Glück und wurde direkt am ersten Tag von zwei Mädchen in der Garderobe angesprochen. Willst du mit uns spielen? Eine einfache Frage. Als Melina mir am Nachmittag davon erzählte, war ich sehr froh. Während ich diese Zeilen schreibe, ist Melina übrigens auf dem ersten Kindergeburtstag seit der Einschulung – eines der beiden Mädchen aus der Garderobe von damals hat sie eingeladen.
Leider waren die beiden in der zweiten Hortwoche nicht mehr da und Melina tat sich schwer Anschluss zu finden. Gemeinsame Hortaktivitäten halfen ihr aber. Sie ist eher schüchtern. Die Zeit im Hort hat ihr geholfen aufzutauen.
Während der Kitazeit bestimmen oft die Eltern über die Spielfreunde der Kinder. Die Mütter mögen und treffen sich, die Kinder spielen miteinander. Kinder in dem Alter können Freundschaften zeitlich begrenzt eingehen – für einen Nachmittag, bis zum nächsten Lolli. Es gibt aber natürlich auch Freundschaften, die über viele Jahre halten und im Erwachsenenalter denkt man lachend zurück und freut sich über eine Freundin aus dem Sandkasten.
Mit dem Eintritt in die Grundschule verändern sich die Freundschaften der Kinder. Sie entstehen nicht mehr so spontan, werden bewusst eingegangen und oft halten sie auch länger. Kinder in dem Alter können sich besser in ihren Gegenüber hineinversetzen. Sie sind emphatischer, teilen aber auch Geheimnisse – oder ganz subtil: Sammelkarten.
Für Kinder sind Freunde sowohl Spielkameraden als auch Vorbilder. Im Umgang miteinander können neue Kompetenzen erworben werden, aber auch für die emotionale Entwicklung sind sie wichtig. Wer Freunde hat, fühlt sich akzeptiert und geborgen. Die Kinder lernen zu vertrauen. Alles wichtige Entwicklungsschritte.
Anders als in der Kita spielt der eigene Charakter eine große Rolle beim Finden von Freunden. Auch deshalb kann die beste Freundin von heute, es morgen schon nicht mehr sein. Ich bin gespannt, wie es bei Melina die nächsten Jahre sein wird. Momentan freue ich mich, dass sie wirklich nette Freunde gefunden hat. Sie fühlt sich wohl, es ist ihre in Bedürfnis ihnen eine Freude zu machen und sie freut sich auch deswegen auf die Schule.
Habt ihr eure Freundschaftsalben von früher noch? Ich ja. Und ich finde sie sind eine tolle Erinnerung an die Schulzeit.
Mit etwas Glück könnt ihr dieses Buchpaket gewinnen. Der Carlsenverlag hat mir netterweise zwei Freundschaftsbücher und ein Buch mit tollen Geschichten zur Verfügung gestellt. Kommentiert unter diesem Beitrag, was ihr an eurer Freundin/eurem Freund schätzt. Bis zum 21. Oktober um 23.59 Uhr habt ihr Zeit. Dann entscheidet der Zufall. Mit der Teilnahme erklärt ihr euch bereit, dass ich eure Adresse einmalig für den Versand nutze.
Viel Glück, Eure Jette!
]]>Wenn meine Kinder lachen, kann ich gar nicht anders als mit zulachen. So auch in dem Video von Pampers und UNICEF. Wobei ich gestehen muss, dass ich zum Ende des Clips Tränen in den Augen hatte.
Habt ihr es euch angeschaut? Super, dann habt ihr Pamper und UNICEF bereits geholfen, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter in Entwicklungsländer vor Tetanus zu schützen. Während einer Schwangerschaft sind nur zwei Impfungen erforderlich, um Mutter und Kind während der Geburt zu schützen. Ab dann sind die Mütter drei Jahre und das Neugeborene die ersten zwei Lebensmonate geschützt.
Wir ihr noch helfen könnt? Mit jedem Kauf einer Packung Pampers, jedem Aufruf des Videos sowie jedem hochgeladenen Kassenbon über die Pampers Club App.
Die Initiative „1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis“ läuft übrigens schon zum 13. Mal!
Als ich das Video sah, kam mir der Gedanke, dass die Kinder nicht nur etwas von uns, sondern auch wir eine Menge von ihnen lernen können.
Um Hilfe bitten
Ich merke, dass ich oft über meinen Schatten springen muss, wenn es darum geht, andere um Hilfe zubitten. Warum eigentlich? Weil man denkt, versagt zuhaben? Ein unnötiger Gedanke. Vieles geht zusammen schnelles, besser und macht auch mehr Spaß. Und wenn ich bedenke, wie oft am Tag meine Kinder zu mir kommen und um Hilfe bitten, könnten wir Erwachsene es hin und wieder eigentlich ein bisschen öfter machen.
Ehrlich sein
Kinder bringen eine Ehrlichkeit mit sich, die ist nicht immer schön im Alltag für uns Erwachsene. Aber Kindermund tut Wahrheit kund und so plädiere ich für mehr wahre Ehrlichkeit, statt berechnende.
Keine Vorurteile haben
Unvoreingenommen auf andere zugehen, können Kinder. Erwachsene leider nicht mehr.
Zuhören
Manchmal bin ich erstaunt, was meine Kinder so alles hören/mitbekommen und sich merken. Das fällt mir manchmal schwer. “Aber Mama, dass habe ich dir doch schon mal erzählt.” Ein Satz, der hier eindeutig seltener gesagt werden sollte.
Einfach machen
Mit dem Alter verkopfen wir. Wir verlieren die Neugier und den Mut Dinge einfach mal zu machen. In Gedanken sind wir meist schon einen Schritt weiter. Kinder nicht. Kinder können so wunderbar in dem Moment leben – beneidenswert.
Was habt ihr von eurem Kind/euren Kindern gelernt? Ich bin gespannt!
]]>Da ich kein Fan von Optimierung bin, gönne ich den Kindern und mir nach dem nach Hause kommen gerne eine Auszeit. Auch sie hatten einen langen und anstrengenden Tag hinter sich in der Kita und bald auch Schule. Sie haben den Tag über viel kooperiert, waren diversen Reizen ausgesetzt und bekamen Input.
Und so stürmen die Kinder nach dem Ausziehen der Schuhe oft direkt in die Küche zum Eisfach. Denn wie entspannt und erzählt es sich gut? Richtig, mit Essen auf dem schattigen Balkon. Bei den aktuellen Temperaturen ist das eindeutig Eis. Momentan essen wir sehr gerne die HiPP Kinder Eiszapfen mit Pablo Pinguin vorne drauf.
Ihr könnt sie im 5er-Pack in der Drogerie kaufen und nach kurzem Schütteln einfach für ein paar Stunden ins Eisfach legen. Fertig!
Angeboten werden sie in zwei fruchtig-leckeren Geschmacksrichtungen: Pfirsich-Mango und rote Früchte. Bei den Kindern gibt es keinen klaren Favoriten.
Mir gefällt an dem Produkt, dass es zu 90 Prozent aus Frucht und echtem Fruchtpüree besteht und ganz ohne Aromen und Geschmacksverstärker auskommt. Wie bei anderen Produkten legt HiPP auch hier Wert auf Bio-Qualität.
Besonders für Schulkinder, die den Tag über unter Leistungsdruck standen, ist die Pause am Nachmittag unverzichtbar. Einmal abschalten, bevor vielleicht auch noch die Hausaufgaben anstehen. Quatsch machen oder vielleicht sogar körperlich aktiv werden, können da eine gute Möglichkeit sein. Wie wäre es, auf dem Weg nach Hause mit einer Runde Fußball? Ein paar Ideen für das Spielen draußen findet ihr übrigen auch auf der Homepage von HiPP. Nicht nur Kreislauf, Blutdruck und Atmung brauchen eine Pause, auch das Gehirn. Die Forschung geht davon aus, dass sich Gelerntes in Ruhepausen und im Schlaf festigt. Außerdem sind Pausen für die soziale, emotionale und körperliche Entwicklung wichtig.
Folgende Ideen habe ich gesammelt, wie ein Kind entspannen und zur Ruhe kommen kann:
Ich glaube, dass es nicht nur aufs Kind ankommt, sondern auch auf eine Balance. Im übrigen kann auch spielerisches Lernen für das Kind eine willkommene Pause sein. HiPP bietet dafür eine kostenlose App an. Nach dem Download könnt ihr mit euren Kindern 14 abwechslungsreiche Spiele testen oder spannende Geschichten lesen – natürlich auch mit Pinguin Pablo. Die Kinder können mit ihm Früchte für das Eis sammeln. Oder wie wäre es, wenn ihr Ella Eichhörnchen über Hindernisse hinweg mit Apfelschnitzen versorgt?
Und wer Lust hat etwas zu gewinnen, hier geht es zur Treueaktion von HiPP.
Plant ihr auch Pausen im Alltag ein? Falls ja, wie und wann?
Eure Jette
]]>Abends dürfen die Kinder bei uns eine Folge ihrer Lieblingsserie sehen. Danach werden Zähne geputzt und gemeinsam lesen wir noch ein Buch, kuschelnd auf dem Sofa. Da Bosse zu dem Zeitpunkt bereits schläft, bringt einer Melina und einer Freddie ins Bett. Im Bett liegend lesen wir meist noch eine individuelle Geschichte. Die beiden trennen zwei Jahre und auch wenn es Bücher für beide gibt, ich habe euch mal ein paar verbloggt, gehen die Interessen auseinander. Dann wird geschlafen.
Dieser täglich wiederkehrende Ablauf gibt meinen Kindern Geborgenheit und Sicherheit. Es warten keine Überraschungen, sie wissen wie der Abend verläuft.
Bleiben wir bei dem Gute-Nacht-Ritual. Die Wiederholungen haben nicht nur dazu geführt, dass die Kinder abends problemlos ins Bett gehen (was nicht heißt, das sie schnell einschlafen), sondern sie haben auch die Selbstständigkeit gefördert. Geht der Fernseher aus, gehen sie meist alleine ins Bad, machen sich Zahncreme auf die Zahnbürste, waschen ihren Mund, gehen auf die Toilette und suchen sich dann eine Geschichte aus. Die Vorhersehbarkeit erleichter das für Kinder.
Rituale können auch eine Chance sein, lästige Pflichten spielerisch zu verpacken. Nehmen wir das Aufräumen der Kinderzimmer. Ein Ritual könnte sein, dass man immer abends, vor dem Abendbrotessen zum Beispiel, zusammen das Zimmer aufräumt und dabei ein fröhliches Lied sing. Aus der Kita haben Melina und Freddie folgendes mitgebracht: “Alle Kinder räumen auf. 1,2,3 – das Spielen ist vorbei.”
Rituale stärken das Gemeinsame und verbinden. Ob das Aufräumen oder das gemeinsame Lesen, Rituale fördern das Wir-Gefühl. Wichtig jedoch, Rituale sollten für alle positiv sein und nicht zur Pflicht werden. Auch müssen sie immer wieder angepasst werden. Während man mit Kindern am Wochenende zusammen frühstückt, sollte man bei Teenagern vielleicht lieber brunchen oder das Mittags als Ritual für das gemeinsame Essen wählen.
Erzählt mal, was sind eure Rituale in der Familie oder welche kennt ihr noch aus eurer Kindheit?
Ich bin gespannt, Eure Jette
]]>Mal kann ich die Jungs mit etwas ablenken, mal bitte ich Melina sie rein zulassen und verspreche ihr, ihr später beim Aufräumen zu helfen. Ärgern die Jungs sie, müssen sie gehen. So die Regel. Doch es funktionierte nicht. Es bleibt ein täglicher Kampf.
Und dann ging ich auf eine Lesung vom Gewünschtesten Wunschkind. Katja stellte aber nicht nur ihr neues Buch vor, sondern gab auch den Zuschauern die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Und so skizzierte ich ihr die obige Szene und ihr Urteil war da recht eindeutig: „Die Privatsphäre deiner Tochter geht vor.“ Uff, das saß. Innerlich zählte ich, wie oft ich ihr die schon genommen habe. Zu oft. Eindeutig.
Wahrscheinlich sah sie mir genau das an und beschrieb eine ähnliche Szene aus ihrem Familienleben und wie sie es handhabt beziehungsweise was meine Aufgabe in der Situation ist. Melinas Wunsch nach Privatsphäre akzeptieren und den Frust der Jungs begleiten. Wobei das für mich auch heißt: aushalten – und zwar das Weinen und Wüten der Jungs, die dann nicht rein dürfen.
Ich füllte also das Schokoladenfach im Kühlschrank auf, machte mir direkt nach dem Nachhausekommen am nächsten Tag einen XXL-Kaffee und wartete. Nicht lange. Denn da war er wieder, der Jeder-drückt-gegen-die-Tür-Moment. Ich erinnerte mich an Katjas Worte, fragte Melina was sie wollte: “Alleine sein.” Ich nahm die Jungs mit ins Wohnzimmer. Bosse tragend, das war einfach, Freddie bat ich an, ein Spiel mit ihm zu spielen oder ein Buch zu lesen. Er nahm es sofort an, auch das war einfach. Zu einfach. Ich wurde ehrlich gesagt etwas misstrauisch.
Nach einer Weile, die Zeit habe ich nicht so im Blick gehabt, kam Melina und fragte, ob Bosse und Freddie nicht lieber mit ihr spielen wollen? Der eine rannte sofort los, der andere krabbelte juchzend hinterher. Ich blieb noch einen Moment sitzen, trank meinen Kaffee und aß Schokolade. Vor lauter spielen kam ich nämlich noch gar nicht dazu.
Ich habe mit dem Post bewusst ein paar Wochen gewartet, weil ich schauen wollte, wie sich die Situation entwickelt. Jetzt kann ich sagen: Es blieb so. Seit dem Melina entscheidet, wer wann in ihr Zimmer darf, ist die Tür meistens offen. Sie bittet mich wenn überhaupt Bosse raus zu holen. Er stört sie beim Legobauen oder Puzzeln. Freddie jedoch darf nahezu immer rein, er war also gar nicht das Problem.
Fazit: Das Bedürfnis von Melina war in der Streit-Situation am wichtigsten. Weil dieses befriedigt wurde und sie somit selber entscheiden konnte, war ihr die geschlossene Tür gar nicht mehr so wichtig. Für Freddie ist das Akzeptieren der geschlossenen Tür nun auch einfacher, weil er weiß, dass Melina sie auch wieder für ihn öffnet.
]]>Nein, natürlich nicht. Der Zeitabschnitt zwischen den einzelnen Situationen war gering. Ich dementsprechend genervt. Meine Gedanken drehten sich. Ich empfand ihr Verhalten als ungerecht. Was hatte ich falsch gemacht? Hatte ich ihnen doch wie gewünscht ein Ü-Ei gekauft. Und da dämmerte mir es.
Ich war es. Ich ganz alleine habe mir das Zuzuschreiben. Wer hat ihnen denn das Ü-Ei gelauft? Genau ich! Wenn ich keine Lust auf Sauerei habe, sollte ich halt eine Brezel anbieten.
Die Situation an der Treppe sah im Nachhinein auch etwas anders aus. Ein Vater sprach mich an wegen der Roller, die meine Kinder fahren. Er suche auch welche für seine Jungs. Naja und dann erzählte ich. Und was machen Kinder wenn sie überraschend warten müssen? In der Regel Quatsch. Meistens klappt Warten gut, aber halt nicht immer. Heute war nicht immer.
Die Raserei auf dem Bürgersteig war ähnlich ungeschickt von mir. Ich wollte den kürzesten Weg nach hause nehmen. War ja genervt. Der kürzeste Weg hieß aber auch, einen sehr engen Bürgersteig zu nehmen. Im Nachhinein betrachtet habe ich von den Kindern da wohl etwas zu viel erwartet. Erst 10 Minuten warten, dann im Schneckentempo vorsichtig fahren.
Aber mir kam dann die Erleuchtung. Kinder kooperieren in unserem Alltag so viel und oft schon so selbstverständlich, dass irgendwann Schluss ist. Also wechselten wir auf einen sehr sehr breiten Gehweg, die Kinder fuhren ihr Rennen, die Stimmung lockerte sich bei uns allen.
Was ich damit sagen will. Oft rettet mich ja Schokolade durch den Alltag, heute aber Selbstreflektion und entschuldigende Worte zu meinen Kindern.
Wie geht es euch im Alltag? Macht ihr euch manchmal auch eure eigenen Probleme?
Eure Jette
]]>Neun Monate Bosse. Wow. Das klingt ganz schön lange und ganz schön dicht dran an das Elternzeitende. Der Babysohn robbt sich inzwischen quer durch die Wohnung und perfektioniert so seine Versteckkünste. Besonders flink ist er unterwegs, wenn er seine Geschwister hört und bei ihnen mit im Zimmer spielen möchte.
Ich glaube, dass er das eh am liebsten mag: Zusammen mit Melina und Freddie auf dem Boden “abhängen”. Während die beiden Großen ganze Legowelten bauen, kaut er genüsslich mal auf einem Stein, mal auf einem Gummitier rum.
Beim Essen ist Bosse nicht so genügsam. Brei isst er, wenn überhaupt, immer noch nur kalten. In der Regel meckert er so lange rum, bis er das essen darf, was wir essen. So habe ich schon Reis, Tortellini, Nudeln und Kartoffeln mit ihm geteilt. Morgens verdrückt er ein Toast mit Frischkäse. Dazu trinkt er Wasser.
Während ich die anderen beiden immer in den Schlaf gestillt habe, schläft Bosse ohne Brust ein. Er mag es aber sehr, wenn man sich abends mit dazu legt. Er legt meist seine Hand auf mein Gesicht, sein Atem riecht von der Milch leicht süßlich mit einem Hauch Zahnpastafrische.
Ich trage ihn täglich in der Manduca oder im Tuch und er genießt den Ausblick. Schlafen kann er darin allerdings immer schlechter und wenn doch, hält er nur ein kurzes Schläfchen. Wahrscheinlich ist die Ablenkung zu groß.
Seit neun Monaten ist Bosse nun bei uns und seit neun Monaten wird hier wenig geschlafen, oft diskutiert und um Aufmerksamkeit gestritten. Doch es wurde auch noch nie so viel gelacht, Empathie gezeigt und geliebt.
Eure Jette
]]>Ich finde die Gedankenwelt von Kindern einfach herrlich. Herrlich ehrlich, einfach und manchmal auch witzig. Denn klar, was bringt einem Schönheit, wenn man im Straßenverkehr nicht aufpasst und man einen Unfall hat? Nichts!
Dabei hat Melina mit ihren 5 Jahren ganz genaue Vorstellungen von schönen Dingen. Nehmen wir Kleidung. Im besten Fall sind sie rosa, falls nicht wenigstens mit Glitzer oder einem Einhorn. Eine Kombination aus allem aber wäre für sie aber natürlich ein 6er im Lotto.
Als ich mit ihr schwanger war und auch als sie noch klein war und ich sie nach meinem Geschmack kleiden konnte, sah die Farbkombination wahrlich anders aus. Ich mag rosa – an ihr und auch bei mir – aber anders kombiniert. Schlichter. Bei ihr werden Rosa- und Pinktöne wild gemixt – auf Prints achtet sie selten. Anfangs mischte ich mich ein – aber warum? Um ihr meinen Geschmack aufzuzwingen? Meine Vorstellung von schön zu vermitteln?
Also ließ ich es bleiben. Und jetzt, in der neuen Wohnung mit dem neuen Kleiderschrank für Kinder (also kleiner), sucht sie sich alles alleine raus. Und was soll ich sagen, sogar die Socken sind auf das restliche Outfit abgestimmt. Ich würde die einzelnen Stücke immer noch oft anders kombinieren, aber ich finde es wichtig, dass sie ihren Geschmack entwickelt.
Manchmal fragt sie mich, was sie dazu anziehen soll oder welche Shirt unter das Sommerkleid passt. Aber nur manchmal. Wenn sie fertig ist, schaue ich nur, ob sie zu warm oder zu kalt angezogen ist. Notfalls bitte ich sie, noch eine Strickjacke überzuziehen oder sage, dass sie keine Thermohose braucht.
Denn so wichtig wie ihr rosa auf ihren Sachen ist, sie weiß, dass es wichtigere Dinge gibt. Erziehung beendet, würde ich sagen.
Wie sieht das bei euch aus? Legt ihr euren Kindern die Sachen raus? Oder entscheiden sie selber?
Eure Jette
Das Bild ist aus dem Buch “Mein Buch der schönsten Märchen” vom Loewe Verlag, Illustration: Verena Körting
]]>Gruppe eins: Kinder müssen zu hause von ihren Eltern betreut und erzogen werden. Ein gern gewähltes Argument: Die Zukunft von morgen sollte wichtiger sein, als die Arbeit.
Gruppe zwei: Ganztagsbetreuung an Schulen, um flexibler oder gar in Vollzeit arbeiten gehen zu können.
Gemeinsames Merkmal: Gerne wird nur von den Müttern gesprochen, nicht explizit auch von Vätern oder gar Eltern.
Mir kamen beim Lesen eigentlich nur zwei Gedanken: Zum einen geht es um ein Angebot, keine Verpflichtung und zum anderen sollten auch die Alleinerziehenden bedacht werden. In einer Gesellschaft, in der Berufe zunehmend im Schichtdienst und an 365 Tagen im Jahr ausgeübt werden müssen, muss eine Betreuung durch Fachpersonal möglich sein. Nicht jeder ist in der Situation in Teilzeit gehen zu können oder zu wollen – egal ob alleinerziehend oder nicht.
Ich habe vor zwei Wochen erst darüber geschrieben, dass Kita für mich keine Fremdbetreuung ist. Und ich hoffe, dass sich meine Große auch in der Betreuung in der Schule wohl fühlen wird. Denn ja, ich möchte arbeiten gehen. Über ein Ganztagsangebot würde ich mich auch freuen, denn wenn der Musiklehrer in die Schule kommt, muss ich nicht weniger arbeiten, “nur” um sie zur Musikschule zu fahren und dann vor der Tür zu warten.
Schon jetzt merke ich, wie wichtig Melina und Freddie die sozialen Kontakte sind. So schön also die gemeinsame Zeit zwischen mir und meinen Kindern ist, so schön finden sie eben auch das Toben mit ihren Freunden.
Entgegen vielen anders lautenden Kommentaren bin ich der Meinung, dass ein Kind trotz Betreuung im Hort zu hause erzogen werden kann, sogar muss. Das eine schließt das andere nicht aus. Wie bereits geschrieben, wird in solchen Momenten immer die Mama erwähnt, die sich doch bitte zu hause um Betreuung, Essen und Hausaufgaben kümmern solle. Heißt das, der Vater geht Vollzeit oder gar mehr arbeiten? Mh. Nach der Logik müsste der Vater dann ja aber auch keine oder zumindest eine schlechte Bindung zu seinen Kindern haben. Immerhin ist er kaum da, kümmert sich nicht im Alltag um die Bedürfnisse. Und würde folglich auch nicht erziehen. Und was macht das eigentlich mit den Kindern?
Wäre es da nicht da besser, wenn die Frau mitverdient, den Mann so entlastet und ihm vielleicht auch die Chance gibt, an der Kindheit seines Nachwuchses aktiv teilzuhaben? Sind wir unseren Kindern nicht auch das schuldig?
Mir erschließt sich diese Logik nicht, ich gebe aber in einem Punkt Recht: Die Qualität der Kinderbetreuung muss stimmen. Im Kinder- und Jugendhilfegesetz steht, dass ein Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag bestehe. Es geht nicht mehr nur, wie Ende des 18. Jahrhunderts, um die Beaufsichtigung der Kinder.
Oder ist die Definition der einzelnen Begriffe das Problem? Was heißt denn Erziehung? Sind das Regeln, die aufgestellt werden. Ist es das, was Erwachsene vorleben? Müssen das Eltern sein oder können das auch Großeltern oder Erzieher sein? Ich bin ein Anhänger des Vorlebens. Und dazu gehören für mich auch Arbeiten und Geldverdienen.
Noch mal zu den Alleinerziehenden. Sie tragen die finanzielle Last alleine, können vielleicht nicht auf Teilzeit runter. Für sie zur Entlastung und für die Kinder ist die Möglichkeit einer Betreuung absolut notwendig.
Mich stört dieser fade Beigeschmack in diesen Diskussionen: Betreuung ist nur von Eltern gut. Nein, leider nicht immer. Und genau deshalb finde ich ein breites Angebot gut. So kann jede Familie für sich das passende Modell wählen. Denn ich glaube nicht, dass betreute Kinder schlechter oder weniger erzogen sind.
Wie seht ihr dieses kontroverse Thema?
Liebe Grüße, Eure Jette!
]]>Kinderschritte sind zu hören. Freddie (3) ist meist der Erste, der hungrig den Tisch ansteuert. Morgens isst er immer Müsli mit Milch. Da er der Frühaufsteher von uns ist, verschlingt er die erste Portion allein. Ich decke währenddessen den Tisch zu Ende und unterhalte mich mit ihm. Gerne setze ich mich anschließend mit meinem Kaffee dazu, stille den Babysohn nebenbei. Meist verschwindet Freddie dann aber recht schnell wieder, um zu spielen.
Das Baby schmatzt genüsslich. Wieder höre ich Kinderschritte. Melina (5) schlurft ins Wohnzimmer, wo unser Esstisch steht. Erstmal kuscheln. Später schmiere ich ihr eine Stulle. Der Beste kommt zur Tür rein. Er war mit dem Hund spazieren, wäscht sich die Hände und setzt sich zu uns. Am liebsten isst er Joghurt und Obst.
Die Windel von Bosse ist voll. Ich wasche ihn und ziehe ihn an. Zeit für mich zum Essen. Auch Freddie sitzt wieder bei uns. Sein zweiter Gang ist meist Toastbrot. Jeder erzählt, was war oder was der Tag mit sich bringen wird. Die Kinder sind fertig, sie dürfen aufstehen. Freddie möchte meist mit einem von uns spielen. Jedoch lehnen wir dies immer ab, da wir noch nicht aufgegessen haben. Einzige Ausnahme ist das Vorlesen. Das machen wir auch nebenbei. Sind die Kinder zu sehr mit Spielen beschäftigt, räumen wir den Tisch alleine ab. Sie müssen nicht helfen, tun es aber gerne von sich aus, wenn auch unregelmäßig.
Da die Kinder unter Woche in der Kita essen, gibt es ein gemeinsames Mittag nur am Wochenende. In der Regel sind wir unterwegs und essen selten zu hause. Im Restaurant bleiben die Kinder eigentlich immer am Tisch sitzen. Dank Malbücher kappt das ganz gut. Natürlich unterhalten wir uns auch mit ihnen oder lesen Pixibücher vor. Wir essen mit Besteck – einzige Ausnahme: Pommes. Da sie nach dem Essen ungerne lange stillsitzen und wir andere Gäste nicht stören wollen, verweilen wir nicht länger als nötig.
Noch kurz zum Besteck: Ob sie mit Gabel und Messer oder nur mit Löffel essen, ist mir egal. Auf die Ellenbogen achten wir nicht, sie sind mir aber noch nicht aufgefallen. Wahrscheinlich sind sie also selten bis nie auf dem Tisch. Was ich aber gar nicht mag: Wenn die Kinder mit ihren Fingern in meinem Essen rumfummeln. Sie dürfen immer probieren und etwas abhaben. Aber bitte mit Besteck.
Unsere Nachmittage sind besonders im Sommer lang. Wir kommen spät heim. Füße und Hände sind schwarz, weshalb es meist direkt in die Badewanne geht. Während die Kinder planschen bereite ich das Abendbrot vor. Das dürfen die Kinder auf dem Sofa vor dem Fernseher essen. Ich kümmere mich währenddessen um das Baby: spielen, waschen und umziehen. Die beiden Großen bekommen einen Obstteller und ich stille Bosse, bevor es für ihn ins Bett geht. Der Beste kommt nach hause, begrüßt uns, wäscht sich die Hände, zieht sich um und isst Abendbrot am Esstisch. Meist liest er nebenbei Zeitung. Wir bringen gemeinsam die Kinder ins Bett und wenn alle schnarchen, mache ich mir mein Essen.
Beim Schreiben dieses Textes fällt mir auf, wie wenig Regeln wir haben:
Wir vergessen manchmal uns die Hände zu waschen und wir sitzen beim Essen nicht immer am Tisch. Manchmal sogar auf dem Boden. Hier isst man auch mal alleine. Denn, und das ist mir wichtig, jeder isst wann er hunger hat und was er mag. Mal mögen die Kinder Brot mit Würstchen und Paprika, mal Nudeln oder Milchreis. Wir futtern Pommes von einem großen Teller.
Warum? Weil das Essen im Restaurant funktioniert. Sie wissen, wie es geht – müssen es mir aber nicht jeden Tag beweisen. Denn, auch ich esse abends auf dem Sofa, nicht immer mit Gabel und Messer, aber gerne. Und das sollen sie auch.
Wie läuft es bei euch am Tisch ab? Auf sonnenshyn könnt ihr noch mehr Beiträge zum Thema Tischmanieren bei Kindern lesen.
Lasst es euch schmecken, Eure Jette!
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