Murphy kommt immer dann, wenn man ihn am wenigsten braucht. Ihr habt einen wichtigen Termin? Dann wird auf jeden Fall ein Kind krank. Ihr steht winterlich angezogen mit drei Kindern im Flur und müsst dringend los? Dann muss beim Kleinsten auf jeden Fall noch mal die Windel gewechselt werden. Oder ihr wollt mit dem Zug in den Urlaub fahren? Dann stellt ihr am Bahnhof auf jeden Fall fest, dass der Zugverkehr eingestellt wurde.
Klingt unwahrscheinlich? Leider nicht. Letzten Montag wollten wir in den Urlaub fahren. Da unser Auto für 2 Erwachsene und 3 Kinder zu klein ist, fuhren wir getrennt. Der Beste mit den beiden Großen mit dem Auto und Bosse und ich mit dem Zug. Wir verließen zusammen das Haus und mit der S-Bahn ging es drei Stationen zum Gesundbrunnen. Dort sollte uns der Regionalexpress nach Usedom fahren. Sollte. Denn als ich da ankam las ich nur eins: kein Zugverkehr. Augenrollen, leichte Wut und große Hoffnung, dass das ganze nicht wahr ist.
Ich habe mir extra einen dichten Abfahrbahnhof ausgesucht, denn mit Kleinkind und Kinderwagen bin ich froh um kurze Wege und Fahrstuhl – das bewies mir die folgende Odysee auch wieder eindrucksvoll.
Die Bahnmitarbeiterin teilte mir mit, dass ich wegen Bauarbeiten vom Hauptbahnhof abfahren musste. Sie druckte mir meine neue Verbindung aus – zwei Stunden später. Mein Blick wanderte zu Bosse, der fröhlich keksessend im Wagen saß. Schnell rechnete ich durch, wie lange mein Keksvorrat reichen wird.
Also fuhren wir zum Hauptbahnhof, natürlich mit umsteigen, aber zumindest mit funktionierenden Fahrstühlen. Kurz vor Ankunft schaute ich noch mal auf den Ausdruck. Wie lange hätte ich Zeit zum Mittagessen? Sehr lange, denn statt Montag hatte sie mir einen Zug für Freitag rausgesucht. Wieder Augenrollen.
Also ab zum Servicezenter – klingt jetzt schnell und dynamisch. War es aber nicht. Fahrstuhlfahren am Hauptbahnhof wäre mal ein eigener Blogpost wert.
Wusstet ihr, dass man da eine Nummer ziehen muss? Ich zog also eine und wartete mit Bosse, der mit seinem Krabbelgang den Wartebereich säuberte. Ich hatte ja die leichte Hoffnung, dass der Zug am Freitag auch so am Montag fahren würde. Aber, dies ist ja ein Artikel über Murphy und wie soll es da anders sein – der Zug fuhr natürlich nicht so. Nein, er fuhr nicht etwa früher oder später. Er fuhr von Lichtenberg – einen ganz anderen Bahnhof gut 20 Fahrminuten entfernt. Uff.
Bosse also wieder in den Kinderwagen gesetzt und ab dafür. In Lichtenberg angekommen, stellte ich fest, dass es sie tatsächlich noch gibt: Bahnhöfe ohne Fahrstühle. Da Bosse mir inzwischen eingeschlafen war, konnte ich ihn nicht einfach auf den Arm nehmen und den Kinderwagen hinter mir die Treppe hoch ziehen. Es war aber auch deutlich schwerer jemanden zu finden, den ich fragen könnte, mir beim Hochtragen zu helfen. Entweder zu alt, zu jung oder ein nicht zu ermittelnder Geisteszustand. Eine gute Stunde hatte ich Zeit, also saß ich auf der Treppe, las und wartete.
Das war Murphy dann wohl zu langweilig, er zog weiter und so bekam ich Hilfe, meinen Zug und schaffte es nach fast sieben Stunden nach Usedom. Yeah!
Kennt ihr auch den Murphymontag? Falls ja, schreibt gerne drüber und verlinkt den Artikel hier in den Kommentaren. Ich bin gespannt.
Eure Jette
]]>Dabei fing die Situation ganz harmlos an. Die Sonne schien, die Kinder wollten ein Eis und ich hatte angesichts eines fehlenden Mittags nichts dagegen. Da unser Stammeismann schon zu hatte, gingen wir in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum. Wir leckten an unserem Eis, mit Streusel natürlich, unsere Beine baumelten dank der Hochstühle und die Kinder gackerten rum.
Für Bosse stand fest: Im Kinderwagen liegen und zu gucken? Nicht mit mir! Er wollte gestillt werden. Als bevorzugte Stillmode trage ich meine gängigen Shirts mit einem Trägertop drunter. So kann ich das Top runterziehen, Bosse anlegen und das Shirt von oben über die Brust legen. So brauche ich keine extra Stillmode und es ist trotzdem alles bedeckt. Finde ich zumindest.
Eine ältere Dame ein paar Meter von mir entfernt sah das aber anders. Lauthals regte sie sich über mich auf. Ob das sein müsse, fragte sie ihr Freundin. Sie sei ja nicht gegen das Stillen, aber doch nicht hier.
Mh, ich brauchte erst eine Weile bis ich das richtig verstand, aber sie wiederholte ihre verbale Abneigung immer und immer wieder. Das Paradoxe: Im ersten Moment ließ ich mich wirklich verunsichern. Ist das anstößig? Sieht man doch zu viel? Aber ich schaute meine beiden großen Kinder an, wie sie die runtergekleckerten Streusel versuchten vom Handrücken zu lecken, und dann mein Baby, wie es genüsslich trank. Nein, hier war nichts Anstößig, nichts falsch.
Weil es mich so ärgerte, sprach eine andere Mama, die mit ihrer Tochter Eis essen war, an. Ich sagte ihr, wie verwundert ich über diese Art und Weise sei. Gab es nicht genug Diskussionen über das Füttern auf Toilette? Liebe alte Dame, nein ich möchte nicht versteckt im Hinterkämmerchen oder gar auf dem Klo stillen. Oder wollen Sie da essen?
Im Nachhinein ärgere ich mich, sie nicht angesprochen zu haben. Aber der Kleine stillte und was hätte es bringen sollen? Leute, die so offen und hörbar schlecht reden, sehen sich im Recht und wollen vieles, aber nicht ins Gespräch kommen.
Warum ich das hier aufschreibe? Ich hätte einfach nicht geglaubt, dass es sie wirklich noch gibt. Diese Menschen, die Stillen in der Öffentlichkeit nicht gut, ja sogar unerhört finden. Aber so lange es solche Menschen gibt, so lange sollten wir Mütter darüber schreiben und aufklären.
Stillen ist etwas Natürliches – es ist füttern und beruhigen, Wärme und Nähe. Die gebe ich, wenn mein Baby es braucht. Dezent, aber nicht versteckt auf der Toilette.
Wie seht ihr das?
Liebe Grüße, Eure Jette!
]]>Es ist durchdacht – alles. Und auch wir haben uns bewusster überlegt, was wir brauchen und was nicht. Nicht zu kochen, verschiedene Angebote in Fußnähe und Kinderfreundlichkeit zählen ab jetzt dazu. Und jetzt gehe ich Abendbrot essen, wo auch eine Eistheke für den Nachtisch wartet.
Eure Jette!
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Aber zuerst zur Geschichte: Ich fahre mit Bosse und Freddie Fahrstuhl. An der Tür steht Freddie, dann kommt der Fahrradanhänger mit Bosse drin und dann folge ich. Die Tür öffnet sich, doch statt auszusteigen schreit Freddie. Ich gucke hin und schreie ebenfalls. Er hatte seine Hand auf die aufgehende Tür gelegt und diese war nun eingeklemmt, nahezu komplett weg. Ein Schockmoment. Ich schaffe es panisch den Anhänger soweit raus zu schieben, dass ich bei Freddie bin, ihn mit Worten, die mir aber entfallen sind, zu beruhigen und langsam die Hand rauszuziehen.
Ich zittere, er weint weiter. Vor mir stehen eine handvoll älterer Leute, die in den Fahrstuhl wollen. Ich mache Platz, kümmere mich aber weiter erst mal nur um Freddie. Als ich merke, dass das Weinen ruhiger wird, bitte ich ihn seine Hand zu einer Faust zu machen. Es geht. Auch äußerlich sind keine Verletzungen zu sehen. Glück gehabt! Ich werde ruhiger, bin wieder fähig mein Umfeld wahrzunehmen und höre diesen einen Satz: “Da muss man als Mutter eben besser aufpassen!”
Ernsthaft? Liebe Gesellschaft, wir haben ein Problem. Wir haben ein Problem, weil in einer noch unklaren Situation, eher die Schuldfrage gestellt wird, statt die “Kann ich Ihnen helfen”-Frage. Gesellschaft, du bist krank und empathielos. Wie weit ist es mit dir gekommen, dass gaffen und urteilen die ersten Reaktionen sind?
Ich war traurig und wütend – ja auch über mich. Ich hätte gucken müssen, es hätte nicht passieren dürfen. Aber es ist passiert und ich hätte mir mehr von dir erhofft Gesellschaft.
Was ich der Gruppe an älteren Leuten entgegnete? Da sich die Fahrstuhltür schon schloss, zeigte ich ihnen einen Vogel. Was ich ihnen gerne gesagt hätte?
“Ich hoffe, dass wenn sie mit ihrem Krückstock steckenbleiben und stürzen, ihnen die Menschen helfen und nicht daneben stehen und ihnen sagen, dass Sie das nächste Mal besser aufpassen müssen.”
Eure Jette!
]]>Meine Kinnlade zog sich da unweigerlich nach unten. Ernsthaft? Geplant alleinerziehend? Sofort denke ich da an das gemeinsame Warten beim Frauenarzt auf den ersten Ultraschall zu zweit beziehungsweise zu dritt. Der Beste und ich. Aufgeregt. Und ich habe sie gesehen, seine Tränen in den Augen, seinen Stolz, als wir unser erstes Kind auf dem Monitor sahen.
Rosales schreibt, dass Liebe für sie nur ein Plus sei, es ihr schwer fallen würde mit einem Mann zu schlafen, der Laternen bastelt. Ich denke zurück, an das Sommerfest in der Kita vor ein paar Wochen. Fünf Stationen gab es, an denen Kinder klettern und basteln, sich motorisch testen konnten und sich in Schubkarren von einem Elternteil schieben lassen durften. Mittendrin der Beste – strahlend, mit den Kindern ein Team bildend. Dieser Anblick ist für mich ähnlich wie Väter, die mit ihrem Kind in der Trage gehen. Nämlich vieles und alles, aber nicht abschreckend. Und ganz ehrlich, der Beste lief mit zwei Kindern in der Schubkarre mit einem anderen Vater um die Wette. Wenn das nicht sexy ist, dann weiß ich auch nicht.
Auch der Gedanke ans Zusammenziehen erfreut die Autorin nicht wirklich. Und ich frage mich, wie man das so negativ sehen kann? Ja, vielleicht liegen Socken rum oder der Klodeckel ist oben – was hier im übrigen nur mir passiert. Aber Momente mit jemandem zu teilen, mit jemanden abends auf dem Sofa zu sitzen, Verantwortung und Aufgaben nicht alleine bewältigen zu müssen – auch das ist Partnerschaft für mich.
Rund zwei Millionen Kinder wachsen mit nur einem Elternteil auf – oft ist es besser so, selten ist es so geplant. Auch gibt es Single-Frauen, die nicht den passenden Partner finden. Aber ist das die Zukunft? Brauchen wir Frauen die Männer wirklich nur noch zum Babymachen? Nicht mehr danach und nicht mehr für eine Partnerschaft?
Ich habe da ein ganz anderes Bedürfnis als die Autorin. Ich möchte den Besten an meiner Seite haben, mit ihm lachen und teilen, auch wenn Streiten mit dazu gehört. Ich freue mich, dass meine Kinder eine männliche Bezugsperson haben, mit der sie unter einem Dach leben und die ich liebe.
Der Gedanke, alles alleine mit den Kindern wuppen zu müssen, stimmt mich nicht glücklicher, sondern löst Panik aus. Und ich wünsche mir, dass das Zusammen ein angestrebter und gängiger Lebensentwurf ist, nicht das Alleine.
Wie seht ihr das?
Liebe Grüße, Eure Jette
]]>Gruppe eins: Kinder müssen zu hause von ihren Eltern betreut und erzogen werden. Ein gern gewähltes Argument: Die Zukunft von morgen sollte wichtiger sein, als die Arbeit.
Gruppe zwei: Ganztagsbetreuung an Schulen, um flexibler oder gar in Vollzeit arbeiten gehen zu können.
Gemeinsames Merkmal: Gerne wird nur von den Müttern gesprochen, nicht explizit auch von Vätern oder gar Eltern.
Mir kamen beim Lesen eigentlich nur zwei Gedanken: Zum einen geht es um ein Angebot, keine Verpflichtung und zum anderen sollten auch die Alleinerziehenden bedacht werden. In einer Gesellschaft, in der Berufe zunehmend im Schichtdienst und an 365 Tagen im Jahr ausgeübt werden müssen, muss eine Betreuung durch Fachpersonal möglich sein. Nicht jeder ist in der Situation in Teilzeit gehen zu können oder zu wollen – egal ob alleinerziehend oder nicht.
Ich habe vor zwei Wochen erst darüber geschrieben, dass Kita für mich keine Fremdbetreuung ist. Und ich hoffe, dass sich meine Große auch in der Betreuung in der Schule wohl fühlen wird. Denn ja, ich möchte arbeiten gehen. Über ein Ganztagsangebot würde ich mich auch freuen, denn wenn der Musiklehrer in die Schule kommt, muss ich nicht weniger arbeiten, “nur” um sie zur Musikschule zu fahren und dann vor der Tür zu warten.
Schon jetzt merke ich, wie wichtig Melina und Freddie die sozialen Kontakte sind. So schön also die gemeinsame Zeit zwischen mir und meinen Kindern ist, so schön finden sie eben auch das Toben mit ihren Freunden.
Entgegen vielen anders lautenden Kommentaren bin ich der Meinung, dass ein Kind trotz Betreuung im Hort zu hause erzogen werden kann, sogar muss. Das eine schließt das andere nicht aus. Wie bereits geschrieben, wird in solchen Momenten immer die Mama erwähnt, die sich doch bitte zu hause um Betreuung, Essen und Hausaufgaben kümmern solle. Heißt das, der Vater geht Vollzeit oder gar mehr arbeiten? Mh. Nach der Logik müsste der Vater dann ja aber auch keine oder zumindest eine schlechte Bindung zu seinen Kindern haben. Immerhin ist er kaum da, kümmert sich nicht im Alltag um die Bedürfnisse. Und würde folglich auch nicht erziehen. Und was macht das eigentlich mit den Kindern?
Wäre es da nicht da besser, wenn die Frau mitverdient, den Mann so entlastet und ihm vielleicht auch die Chance gibt, an der Kindheit seines Nachwuchses aktiv teilzuhaben? Sind wir unseren Kindern nicht auch das schuldig?
Mir erschließt sich diese Logik nicht, ich gebe aber in einem Punkt Recht: Die Qualität der Kinderbetreuung muss stimmen. Im Kinder- und Jugendhilfegesetz steht, dass ein Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag bestehe. Es geht nicht mehr nur, wie Ende des 18. Jahrhunderts, um die Beaufsichtigung der Kinder.
Oder ist die Definition der einzelnen Begriffe das Problem? Was heißt denn Erziehung? Sind das Regeln, die aufgestellt werden. Ist es das, was Erwachsene vorleben? Müssen das Eltern sein oder können das auch Großeltern oder Erzieher sein? Ich bin ein Anhänger des Vorlebens. Und dazu gehören für mich auch Arbeiten und Geldverdienen.
Noch mal zu den Alleinerziehenden. Sie tragen die finanzielle Last alleine, können vielleicht nicht auf Teilzeit runter. Für sie zur Entlastung und für die Kinder ist die Möglichkeit einer Betreuung absolut notwendig.
Mich stört dieser fade Beigeschmack in diesen Diskussionen: Betreuung ist nur von Eltern gut. Nein, leider nicht immer. Und genau deshalb finde ich ein breites Angebot gut. So kann jede Familie für sich das passende Modell wählen. Denn ich glaube nicht, dass betreute Kinder schlechter oder weniger erzogen sind.
Wie seht ihr dieses kontroverse Thema?
Liebe Grüße, Eure Jette!
]]>Meist packe ich alles direkt in meine große Einkaufstüte, muss allerdings ständig umpacken, denn unten liegt erst das Gemüse und Obst, bevor dann die schwereren Sachen oben rauf kommen. Im Kinderwagen ist für einzelne Sachen meist auch noch etwas Platz, aber eben nicht für alles. Gibt es dafür einen Grund, der mir nicht einfällt? Bei Rewe gibt es diese tollen großen Körbe zum Hinterherziehen. die sind wirklich sehr praktisch.
Und auch von der BVG bin ich genervt. Nein, nicht die kaputten Fahrstühle – die gehören ja inzwischen mit dazu. Sondern die fehlenden Kartenentwerter im Kinderwagenbereich. Ich fahre zwei mal die Woche mit allen drei Kindern und muss sie jedes mal da stehen lassen, um mein Ticket im anderen Abteil zu entwerten. Ist es zu voll, reiche ich mein Ticket weiter, mit der Bitte, dies für mich zu erledigen. Und jedes Mal hoffe ich, dass der Fahrer nicht scharf bremsen muss und meine Kinder sich gut festhalten.
Habt ihr in eurem Alltag auch mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen? Ich gebe zu, es sind nur Kleinigkeiten, aber da es für mich immer wiederkehrende Situationen sind, nervt es mich einfach.
Liebe Grüße, Eure Jette!
]]>Für meine Kinder ist die Kita keine Fremdbetreuung. Für sie ist das der Ort, an dem Freunde zum Spielen warten, wo Höhlen gebaut werden, Erzieher Bücher vorlesen und Ausflüge gemacht werden. Sie wachsen dort, indem sie Aufgaben wie Tischdecken übernehmen. Sie sind dort Kind, in dem sie Dinofußspuren im Garten verfolgen. Und sie werden geliebt. Nicht auf die Art wie wir Eltern sie lieben, aber auf eine Art, die sie auch dort weinen lassen, wenn sie traurig sind, lachen lassen, wenn sie sich freuen.
Die beiden großen Kinder sind recht verkuschelt. Wenn ich sie also abhole und sehe, wie sie im Arm einer auf dem Boden sitzenden Erzieherin liegen, dann geht mir das Herz auf. Sie fühlen sich geborgen, sicher, wohl.
Das zeigen mir auch diverse Alltagssituationen. Neulich haben wir uns ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen. Ich habe es zwei Mal hinter einander vorgelesen und dann meinte Melina: “Mama, ich möchte es morgen mit in die Kita nehmen und Nicole zeigen. Ja?”
Klingt das nach Fremdbetreuung? Nein! Anderes Beispiel. Ich hole die Beiden von der Kita ab und sie erzählen von ihrem Tag. Melina wirkt nachdenklich, denn sie beschäftigt eine andere Frage: “Was arbeiten Nicole und Jenny eigentlich?” Ja, es ist eine kindlich naive Frage, aber im Grunde zeigt es doch, dass sie vieles wie zu Hause erleben. Es gibt gewisse Regeln, aber auch genug Fürsorge.
Meine Kinder fühlen sich nicht abgegeben. Sie gehen nicht zu Fremden, sondern zu Nicole und Jenny und Kerstin. Da scheint nicht überall so zu sein. Anders kann ich mir die immer wieder aufkommenden Diskussionen nicht erklären. Treffen wir uns nicht auch gerne mit unseren Freunden? Haben wir nicht auch mehr als eine Bezugsperson?
Mir ist bewusst, dass viele ihre Kinder in die Kita geben müssen, weil man wieder arbeiten gehen muss. Nicht alle haben die Wahl oder die Möglichkeit nach den Bedürfnissen des Kindes zu entscheiden. Aber ich finde, dass Kitas nicht abgewertet werden müssen, nur weil man mit der eigenen Situation nicht zufrieden ist.
Momentan bin ich in Elternzeit. Zuhause bleiben ist für die Kinder aber keine Option. Sie wollen in die Kita. Allerdings werden sie gerne zwischen halb drei und um drei abgeholt. Das wäre ihr perfekter Kita-Tag.
Was ist eure Meinung? Ist Kita Fremdbetreuung?
Liebe Grüße, Eure Jette!
]]>Dienstag habe ich ihnen dann bereits morgens Gummistiefel angezogen und die Regenjacken mitgegeben und ja was soll ich sagen: Die Sonne schien. Ist euch mal aufgefallen, dass selbst die Wettervorhersagen vom Vorabend nicht mehr genau genug sind?
Es nervt mich tierisch. Das An- und Ausziehen mit drei Kindern. Der ständig nasse und somit riechende Hund. Der mehrmalige Umgeziehe am Tag, denn ich schaffe es nicht nur die Kinder morgens für den ganzen Tag falsch zu kleiden, sondern auch mich jetzt für gleich.
So ging ich heute früh mit offenen Schuhen und ohne Jacke los, um den Rückweg im Regen zu bestreiten. Bosse war barfuss unterwegs und statt eines Regenschutzes musste ihn das Sonnenverdeck vor der Nässe schützen.
Es macht keinen Spaß! Dieser Sommer. Er ist ein Witz. Zumindest bei den Kindern habe ich an Tag drei der Woche den Dreh raus: Turnschuhe und Regenjacke. Das wohl sicherste Outfit für diesen Sommer.
Eure Jette!
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Diese Szene ist einige Monate her. Ich war mit Bosse schwanger. Und dann kam die Diagnose: Schwangerschaftsdiabetes. Ich musste etwas ändern. Ein Tipp der Ärztin: Nicht immer das Süßzeug der Kinder aufessen. Mh. Klang gar nicht so schwer, in der Theorie.
Die Praxis sah anders aus, denn die Macht der Gewohnheit machte mir das Abgewöhnen recht schwer. Inzwischen ist Bosse vier Monate alt und bei einer Sache bin ich geblieben: Ich esse die Reste der Kinder nicht mehr auf. Vieles habe ich gegessen, obwohl ich gar kein Hunger darauf hatte. Es war unnötiger Zucker, unnötige Kalorien. Angebissene Kekse kommen zurück in die Dose. Eis, das keiner mehr essen möchte, bekommt das Geschwisterkind, wenn es möchte, oder der Hund oder, und das fällt mir nach wie vor echt schwer, ich schmeiße es weg.
Aber, ich bin nicht der Mülleimer der Kinder. Sie sollen sich bewusst für Essen entscheiden. Ich frage jetzt zwei oder gar drei Mal, ob sie wirklich ein Eis wollen. Und das möchte ich auch für mich. Ich möchte mich bewusste für Eis oder Waffeln oder was auch immer entscheiden.
Wie läuft es bei euch?
Liebe Grüße, Eure Jette!
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