Was hat sich verändert? Die Aufstehzeit. Mit 5.30 Uhr ist die recht sportlich. Aber ich habe gemerkt, dass es mir gut tut, ohne Kinder vor der Wanne stehend zu duschen. Manchmal schaffe ich es danach sogar noch den ersten Kaffee in Ruhe zu trinken. Manchmal trinke ich den aber auch beim Vorlesen. Leben mit Kindern eben.
Der Beste bereitet abends schon einen Teil des Frühstücks vor – stellt zum Beispiel Geschirr raus. Je nach dem wie viele übermüdete Kinder bereits durch die Wohnung tapsen, macht der Beste oder ich das Frühstück zu Ende.
Meistens frühstücken der Beste, ich und Bosse um 6.15 Uhr. Melina kommt so 6.30 Uhr dazu – bevor der Beste dann mit unserem Hund eine Runde dreht. Ich räume das Geschirr und teilweise auch Essen ab, lasse für Freddie aber noch etwas stehen. Er geht momentan recht spät ins Bett und wird vom Besten geweckt, wenn ich das Haus verlasse.
Vorher wasche ich Bosse und ziehe ihn an, mache mich selbst fertig und packe die nötigen Sachen zusammen. Ich ziehe meine Kleidung in letzter Minute an – das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit sauberen Sachen die Wohnung verlasse.
Melina macht sich morgens alleine fertig. Ich muss sie höchstens mal an das Haarekämmen erinnern. Sollte Freddie doch noch aufstehen bevor ich ins Büro radele, frühstückt er mit uns oder mir und er macht sich parallel zu Bosse alleine fertig.
Um 7.30 Uhr verlasse ich das Haus und der Beste kümmert sich um das morgendliche Chaos und bringt die Kinder in die Kita.
Wir machen es jetzt oft so, dass er morgens schon einen Beutel mit Spielzeug für den Spielplatz im Kinderwagen mitnimmt – so habe ich am Nachmittag weniger zu schleppen.
Ich arbeite von 8 bis 14.30 Uhr. Das Fahrradfahren hin und zurück tut mir gut.
Ich muss die Kinder bis 16 Uhr aus der Kita abholen. Da ich meist kurz nach 15 Uhr zu hause bin, ist das machbar. Meist wechsele ich nur die Schuhe, packe noch Essen und Trinken für die Kinder ein, schnappe mir Hund Herrmann und gehe direkt los. Früher musste ich genau darauf achten, dass ich auf die Minute pünktlich das Büro verlasse, ansonsten hätte ich es nicht rechtzeitig in die Kita geschafft.
Diesen zeitlichen Druck habe nicht mehr – und ich merke, wie gut das tut. Generell habe ich, weil das ständige Schauen auf die Uhr weg fällt, das Gefühl Kindern und Job gegenüber gerecht werden zu können. Dieses Gefühl löst eine unglaubliche Zufriedenheit aus.
Ich weiß, dass nicht jeder die Wahl hat und Vollzeit arbeiten gehen muss. Momentan bin ich noch in Elternzeit und arbeite die erlaubten 30 Stunden die Woche. Nach vier Wochen kann ich jedoch sagen, dass ich es sehr genieße, die Nachmittage zur freien Verfügung zu haben. Früher war nach dem Abholen zeitlich nicht mehr viel möglich – außer vielleicht Einkaufen auf dem Rückweg. Jetzt können die Kinder zwischen Eis essen, Spielplatz oder Bibliothek entscheiden. Gestern waren wir im See baden – ein gutes Gefühl.
Dieses gute Gefühl habe ich auch auf Arbeit. Ich fange nicht nur etwas an, sondern bringe Aufgaben auch zu Ende. Das stimmt mich sehr zufrieden und zeigt mir trotz Teilzeitarbeit, zum Team dazu zugehören. Ich weiß aus Erzählungen, dass das nicht selbstverständlich ist.
Rede ich von meinem Alltag als arbeitende Mutter will ich auch meinen Freund erwähnen. Es sind nicht die sechs Stunden, die mir die Vereinbarkeit vereinfachen. Er ist es, der morgens den Geschirrspüler voll- und anmacht, die Kinder final für die Kita fertig macht und sie auch hin bringt, morgens schon mal die Wohnung saugt oder auf dem Rückweg der Kita den Rossmann-Einkauf erledigt. Er macht Arzttermine für unsere drei aus und blockiert sich Termine im Kalender um an Kitafesten teilzunehmen.
Es funktioniert, weil wir gut organisiert sind und jeder seine Zeit hat. Zeit zum Arbeiten – ich in der ersten Tageshälfte und er nach hinten raus – und Zeit mit den Kindern.
Wie ist euer Alltag strukturiert? Und wie habt ihr Aufgaben verteilt?
Ich bin gespannt. Eure Jette!
]]>Was nimmt man als Eltern auf sich, um einen Kitaplatz zu bekommen/zu behalten? Wir sehr viel. Kurz zu den Umständen. Unsere Kita wird saniert und durch einem Neubau auch vergrößert. Der Plan war, dass die Kinder in den fertig gebauten Neubau ziehen, während das alte Haus saniert wird.
Anfang September erfuhren wir auf der Elternversammlung, dass die Kinder ab 2 Jahren in eine neue Kita müssen, für ein Jahr. Diese befindet sich mehrer Kilometer weit weg von der jetzigen,in einem anderen Stadtviertel und muss mit der S-Bahn angefahren werden. Hat man das in der Rushhour morgens geschafft, sind es vom Bahnhof “nur” noch 750 Meter bis zum Ziel. Mit drei Kindern ein Klacks. Nicht.
Kurz zum Vergleich. Zu unserer aktuellen Kita fahren wir 10 bis 15 Minuten mit dem Roller. Wir haben uns bewusst gegen die öffentlichen Verkehrsmittel entschieden und bewusst für eine kleine Kita mit großen Hof. Nun müssen meine Kinder für ein Jahr in eine Kita mitten im Wohngebiet mit einem Grünstreifen um das Gebäude. Das nervt.
Mich nervt aber vor allem, dass uns diese Info bewusst erst nach dem Start des neuen Kitajahres mitgeteilt wurde, denn so ist ein Wechsel in eine andere Kita wirklich schwierig – mit drei Kindern wahrscheinlich sogar unmöglich.
Also was tun? Melina hat nur noch ein Jahr Kitazeit vor sich. Sie ist mitten in der Vorschule, die wirklich toll ist. Sie hängt an ihren Erziehern und ihren zwei Freundinnen. Ihr zu liebe bleiben wir, kaufen mir eine Monatskarte, fahren mit der Bahn hin und her, schleppen bei kaputten Fahrstühlen den Kinderwagen die Treppen hoch und motivieren müde Kinder zum Fußmarsch.
Nächstes Jahr, wenn ich wieder arbeiten gehe aber, muss sich etwas ändern. Denn es ziehen wie gesagt nur die Kinder ab 2 in die neue Kita. Bosse wäre in der alten untergebracht, Freddie aber in der neuen. Mit der Schule, in die Melina im August kommt, hätten wir dann jeden Morgen drei Orte, die wir anfahren müssten. In Zeit gerechnet macht das 1 1/2 Stunden. 1 1/2 Stunden am Morgen, 1 1/2 Stunden am Abend. Für uns schlicht nicht tragbar. Denn was bleibt an Zeit zum Arbeiten? Was bleibt an Zeit für Hausaufgaben, Eis essen und spielen?
Ich habe es bisher immer sehr genossen, die Kinder von der Kita zu holen und nach hause zu laufen. Unterwegs machen wir Halt beim Eismann oder auf dem Spielplatz, besorgen noch Dinge oder trödeln einfach rum. Der Gedanke, sich nun jeden Tag in eine volle S-Bahn quetschen zu müssen und die Kinder immer motivieren zu müssen, nur noch ein kleines Stück zu laufen, stresst mich jetzt schon.
Aber auch die Enttäuschung über das Vorgehen der Kita enttäuscht mich. Ich bin Elternsprecherin und hatte das Glück, früh in die Planung des Umbaus einbezogen zu werden. Ein großes Interesse bestand natrülich von vornherein daran, was mit den Kindern zum Zeitpunkt des Umbaus passiert. Uns wurde von allen Seiten versichert, dass alle Kinder mit in den Neubau ziehen könne. Nie war die Rede von einer neuen Kita oder gar einer in einem anderen Stadtteil. Aber die Kitaplätze sind rar und arbeitende Eltern sind darauf angewiesen. Und so macht man Dinge mit, die einen eigentlich widerstreben.
Ich hoffe, dass ich zu August, wenn Melina in die Schule kommt, eine neue Kita für meine Jungs finde. Denn auch wenn wir eigentlich einen Platz haben, das Vertrauen ist verloren gegangen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie weit seid ihr für einen Kitaplatz gefahren/gegangen?
Liebe Grüße, Jette!
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Und so kam mir die Idee euch anhand der Türen und #12von12 mit durch meinen Tag zu nehmen.
#1von12
Eine Tür, die fehlt und für den Schreck am Morgen sorgt.
#2von12
Kurz nach sieben geht es zur Arbeit. Die Verabschiedung von den Kindern ist immer herzlich, manchmal kullern Tränen. Doch sobald die Tür zu ist, hört man sie lachen.
#3von12
“Ziehen”? Aber gerne doch. Auf geht es ins Büro. Ich gehöre zu den Menschen, die ihre Arbeit wirklich sehr sehr gerne machen.
#4von12
Nicht nur, weil ich im Büro die Klotür schließen kann.
#5von12
So gerne wie ich komme, so gerne gehe ich auch – zu den Kindern.
#6von12
Aber erst noch schnell nach hause. Hund Herrmann wartet.
#7von12
Die Tür zur Kita. Ich weiß, sie sieht schäbig aus.
#8von12
Durch diese Tür gehen wir gerade täglich – die Tür zum Eisladen.
#9von12
Melinas Highlight: die Tür zum Schuhladen. Sie und Freddie bekommen Sandalen. Sie freut sich, er heult. Als ich den Preis höre, stimme ich mit ein.
#10von12
Mein Highlight: die Tür zum Friseur meines Vertrauens.
#11von12
Endlich zu hause. Mit Pommes und Sekt aufs Sofa sacken und Serie gucken.
#12von12
Und nun schließt sich die letzte Tür, die zum Schlafzimmer.
Gute Nacht, eure Jette
P.S.: Habt ihr auch mitgemacht?
]]>Ihr nehmt quadratische Stoffe, meine haben ungefähr die Größe einer ausgebreiteten Serviette, und näht verschiedene Linien drauf. Laut Beschreibung sollten die Quadrate einfarbig sein, ich habe mich jedoch für gemusterte entschieden.
Wie ihr es auch macht, wichtig ist, dass ihr einen Faden wählt, der einen guten Kontrast zur Farbe des Stoffes hat. In meinem Fall rot.
Nun werden die Linien so genäht, dass die Kinder damit die Stoffe gut falten können: mal zum Dreieck oder in viele kleine Quadrate.
Wahrscheinlich könnt ihr statt Stoffen auch Papier nehmen und einfach mit einem Stift die Hilfslinien zum Falten ziehen.
Viel Spaß beim Nachmachen und beim Creadienstag!
]]>Die Idee stammt übrigens von Mona. Alle Kreativen sollten unbedingt ihren Blog besuchen. Tolle Ideen, bestens erklärt.
Die Anleitung für die Hüllen kommt von Was Eigenes. Sie ist auch für Anfänger geeignet. Man kann super Stoffreste verarbeiten und hat, unabhängig vom Kita-Projekt, immer ein individuelles Geschenk für die kleinen Entdecker.
Viel Spaß beim Nähen und Lesen.
Eure Jette!
P.S.: Zum creadienstag bitte hier entlang.
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