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“Tu Dir etwas Gutes” – Warum Selbstfürsorge wichtig ist

Du bist wichtig. Deine Bedürfnisse zählen. Klingt einfach? Ist es nicht immer. Leider. Wird man Mama dreht sich das eigene Leben schnell nur noch um das Kind. Je mehr Kinder umso mehr Bedürfnisse gilt es zu stillen – also die der anderen, nicht die eigenen. Das möchte ich gar nicht werten. Im Gegenteil. Als Melina auf die Welt kam, habe ich recht lange gebraucht, um auch auf das zu hören, was ich möchte, eigentlich sogar was mir fehlt.

Es waren banale Dinge: ungestörtes Quatschen mit einer Freundin, selbstbestimmtes Essen, einfach machen/los gehen können.

Inzwischen sind knapp sechs Jahre vergangen und nach Melina kamen noch Freddie und Bosse auf die Welt. Und ich bin um einiges schlauer. Ich habe dazu gelernt und achte jetzt viel besser auch mich – die Bedürfnisse der Kinder werden dadurch aber nicht minder berücksichtigt.

Natalia sammelt auf simplylovelychaos Tipps von Müttern für mehr oder eine bessere Selbstfürsorge. Ein wichtiges Thema und deshalb hier meine 5 Tipps:

  1. Kuchen. Ja ich weiß, man soll Stress und Frust oder was auch immer nicht mit Essen kompensieren. Aber es gab Tage, da war ein Stück Kuchen meine Insel, mein Highlight. Das Kind war krank und wollte nur stillen und Nähe? Das zerrt an den Nerven. Ein Spaziergang zum Lieblingsbäcker oder das Backen in der Küche tat mir gut.
  2. Ein Buch. Ich habe früher sehr viel gelesen. In der Bahn, zwischendurch, abends. Jetzt habe ich mindestens ein Kind dabei, meist alle und die reden und entdecken und fragen. Abends bin ich zu müde und so bleibt quasi keine Zeit. Zwei Alternativen habe ich mir zur Lesezeit gemacht: Die Fahrt zur Arbeit bzw zur Kita. Und jetzt in der Elternzeit lese ich meist, wenn ich Bosse in der Trage zum Schlafen habe und durch die Wohnung laufe. Die Umstellung, nicht immer gleich das Handy in die Hand zu nehmen, war … nennen wir es gewöhnungsbedürftig. Manchmal schaffe ich nur 5 Seiten, manchmal 15 – aber jedes Mal bin ich im Kopf keine Einkaufsliste durchgegangen und habe nicht an den ungemachten Teil der Hausarbeit gedacht.
  3.  Make Up und Pflege. Das liest sich jetzt bestimmt oberflächlich. Aber seit der Geburt meines dritten Kindes achte ich verstärkt auf mein Aussehen. Lackierte Fingernägel, ein gewisses Grundmake-Up und gute Cremes. Das ist kein Dogma, aber auch keine 3-Kilo-Schicht. Diese paar Minuten für mich im Bad oder im Flur vor dem Spiegel tun mir gut. Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich nicht zuerst die Augenringe oder den grauen Ansatz. Nein, ich sehe geschwungene Wimpern und rote Nägel. Es ist wie mit guten Schuhen. Ich gehe in ausgelatschten Sneakers anders als in schicken Boots.
  4. Freunde. Ich glaube, ich habe noch nie so wenig telefoniert wie in den letzten Jahren. Bin ich mit den Kindern zusammen ist an Telefonieren eigentlich nicht zu denken – ich wäre viel zu unaufmerksam – und wenn ich alleine oder mit einem schlafenden Bosse bin, genieße ich lieber die Ruhe statt zu quatschen. Was tun? Mich rettet Whats App und regelmäßige Frühstücke mit den Mädels. Wir schaffen es eigentlich ein Mal die Woche. Damit man auch zum Reden kommt, passen wir entweder das Treffen den Schlafenszeiten der Kinder an, oder wir suchen ein Lokal aus, wo es eine Spielecke für Kinder gibt. Was man nicht vergessen darf – trifft man sich mit Freunden, die ohne Kinder kommen, ist man seins auf jeden Fall los 🙂
  5. Einfach machen. Es gibt immer einen Grund nicht zu gehen, das Kind nicht bei xy zu lassen oder oder oder. Mit dem dritten Kind habe ich gelernt, Chancen zu nutzen. Eine Lesung in der Buchhandlung um die Ecke? Einfach machen! Die Fahrt mit dem Taxi nach hause hätte weniger als  10 Minuten gedauert – im Notfall. Ich war bei einigen Lesungen und ich musste nie früher heimkommen. Bosse empfing mich manchmal im wachen Zustand – denn er schläft nur stillend ein, aber nicht weinend, sondern bei Papa auf dem Arm. In Berlin gibt es zum Beispiel Kinderwagenkino. Filme laufen tagsüber, es ist nicht ganz dunkel und die Kinder können nebenbei spielen.Für tagsüber kann aber auch eine Trage oder das Tragetuch hilfreich sein – zum Beispiel wenn ihr durch eine Ausstellung gehen wollt. Nicht gleich an das aber denken, einfach mal machen.

Für alle Tipps gilt natürlich, schaut was euch gut tut und mit euren Kindern umsetzbar ist. Was macht ihr für eure Selbstfürsorge?

Mir reichen die kleinen Auszeiten, um mit Energie den Tag zu gestalten. Nur für andere zu funktionieren lähmt. Sich selbst etwas Gutes zu tun oder sich etwas zu gönnen hingegen beflügelt.

Tut euch was Gutes, Eure Jette!



5 thoughts on ““Tu Dir etwas Gutes” – Warum Selbstfürsorge wichtig ist”

  • Danke für den tollen Beitrag. Vor allem beim letzten Punkt muss ich hart an mir arbeiten. Ich gehe meist im Kopf vorher alle Eventualitäten durch, die eintreten könnten. Eigentlich totaler Quatsch, denn sowas lähmt einen.
    Viele Grüße, Daniela

    • “Totaler Quatsch” und doch total verständlich. Ich glaube, dass das erste Mal am schwersten ist. Vielleicht suchst du dir etwas in der Nähe – so hast du das Gefühl, im Notfall schnell zu hause sein zu können. Ich mache auch gerne tagsüber etwas für mich. Da abends bzw nachts einfach schwerer ohne mich sind. Berichte gerne mal wie es war. Ganz liebe Grüße Jette!

  • Hey Jette,
    JA einfach machen ist auch unsere Strategie unter der wir merkten wir gut die Kids vieles mitmachen, wenn der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt. Letzten Sommer waren wir 12h bin stop mit den Kids in Hamburg unterwegs. Wir fielen um halb zwölf alle müde und glücklich ins Hotelbett und sehr stolz auf die beiden Kitakids.
    Vieles ist viel einfacher wenn man es einfach macht und nicht nach dem Aber sucht.
    Euch ein schönes WE

    • Danke für deine Erfahrung. Manchmal kostet es Überwindung und natürlich klappt es nicht immer. Aber manchmal reicht ja schon 🙂 Alles Liebe <3

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